Orangenölreiniger ist ein wahrer Alleskönner: Er duftet nicht nur fruchtig-frisch, sondern löst hochwirksam Fette, Verkrustungen und Flecken. Der Rohstoff dafür wird aus Orangenschalen gewonnen, die bei der Saftproduktion anfallen. REMSGOLD hat sich zum Ziel gesetzt, neben konventionellen Saubermachern auch nachhaltige Produkte herzustellen: mit abbaubaren Tensiden und natürlichen Inhaltsstoffen auf pflanzlicher oder mineralischer Basis. Die Produkte sind fast ausschließlich Konzentrate. Es wird auf unnötige Füllstoffe verzichtet, was auch Verpackungsmaterialien reduziert. Das Portfolio wird ergänzt durch umfangreiche Serviceleistungen – von der Installation und Wartung der Dosiertechnik bis hin zu mikrobiologischen Tests. Seit 1983 ist das Unternehmen im B2B-Bereich tätig. Noch länger, seit 1973, ist REMSGOLD Mitglied beim RKW Baden-Württemberg und greift gern auf Schulungsangebote und Beratungs-Know-how zurück.

Das schwäbische Familienunternehmen hat sich in diesem Jahr vergrößert: Nur wenige hundert Meter vom Stammsitz entfernt wurde ein neuer Standort mit Büro- und Lagerflächen erstellt. Dort nutzt man Geothermie, Wärmerückgewinnung und im nächsten Schritt auch Photovoltaik – ein modernes, energetisch rundum optimiertes Gebäude für ein Unternehmen, das eine Bewusstseinsveränderung der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit anstrebt.

REMSGOLD steht auf mehreren Beinen

„Wir denken und handeln ökologisch und nachhaltig“, erzählt Geschäftsführerin Verena Bund. „Deswegen haben wir mehr als 50 Prozent der petrochemischen Rohstoffe durch nachwachsende ersetzen können. Wir sind dabei, den Anteil weiter auszubauen.“ Viele der Produkte sind durch unabhängige Institute wie Ecocert oder Ecogarantie öko-zertifiziert. Die Hygienesicherheit der Kunden und eine hohe Produktqualität sind stets präsente Themen.

2017 brachte das Unternehmen die Produktlinie BIOclean PROfessional auf den Markt, die primär aus pflanzlich nachwachsenden oder unkritischen Roh- und Inhaltsstoffen besteht. Dafür wurde REMSGOLD als eines der TOP 100 innovativsten Mittelstandsunternehmen in Deutschland ausgezeichnet. Im B2B-Markt ist es nicht leicht, ökologische Alternativen zu etablieren: „Auch wenn in der Gesellschaft das Bewusstsein stark zugenommen hat, im gewerblichen Sektor spielt der Preis eine wichtige Rolle“, berichtet Firmengründer Rudolf Bund. „Gesundheitsorientierte und ökologische Produkte sind meist fünf bis zehn Prozent teurer. Trotz der Innovationen haben wir in der Anfangszeit eine Durststrecke durchgestanden. Die ersten Abnehmer kamen aus dem Biobereich: Biohotels, kirchliche Einrichtungen oder auch EMAS-zertifizierte Unternehmen. In den letzten Jahren ist die Nachfrage gewachsen.“

Sein etabliertes Unternehmen REMSGOLD hat Rudolf Bund vor fast 30 Jahren ergänzt durch die Schwestergesellschaft AlmaWin. Die Vertriebsgesellschaft ist vor allem für Bio-Endverbraucher tätig. Die ökologisch zertifizierten Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel von AlmaWin werden über Biosupermärkte, Reformwarenhäuser und Naturkostläden vertrieben. Sie enthalten weder Petrochemie, Phosphate noch Chlor und sind frei von Gentechnik, Mikroplastik und synthetischen Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen. Flaschen werden zu mindestens 95 Prozent aus recyceltem Material hergestellt. Die Produktreihe KLAR kommt ohne Duft aus und eignet sich für hautsensitive Menschen, Babys oder Allergiker.

Mit derzeit insgesamt 150 Beschäftigten bei REMSGOLD und AlmaWin wird ein Jahresumsatz von annähernd 30 Millionen Euro erzielt. Forschung, Entwicklung, Produktion und Logistik für beide Unternehmen befinden sich am Standort in Winterbach bei Stuttgart. Alle Produkte sind zu 100 Prozent Made in Germany.

Vorsprung in puncto Nachhaltigkeit

Als Rudolf Bund in den 90er Jahren seine ersten Schritte hin zu umweltschonenden Produkten machte, war Nachhaltigkeit längst nicht so hip wie heute. Die aktuelle Forschung im Hause REMSGOLD geht weiter in diese Richtung – Themen wie Recycling und die bessere Nutzung von Rohstoffen stehen schon seit Jahren im Fokus. Beispielsweise hat es das Unternehmen geschafft, den Wirkstoff der indischen Waschnuss weiterzuverarbeiten. Waschmittel aus dem extrahierten, veredelten Saponin der Nüsse sind haut- und umweltfreundlich, sie schonen die Farben von Textilien. Gleichzeitig unterstützt REMSGOLD mit dem Projekt die lokale bäuerliche Bevölkerung in Indien.

Die Corona-Pandemie hat das Unternehmen gefordert. Kunden aus Gastronomie und Hotellerie hatten starke Rückgänge zu verzeichnen. Umso gefragter waren Desinfektionsmittel und Spender. „Desinfektionsmittel haben wir seit Jahren im Sortiment. Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Corona-Krise, haben wir zusätzlich unsere Produktpalette erweitert“, berichtet Verena Bund. So konnte das Unternehmen Nachfrageschwankungen ausgleichen und seine Kunden stets sicher versorgen.

Die Nachfolge ist gesichert

Rudolf Bund freut sich, dass die Nachfolge geklärt ist. Der 73-jährige Kaufmann hat REMSGOLD 1983 übernommen und weiter ausgebaut. Tochter Verena ist in die Geschäftsführung eingetreten, nachdem sie sich den Platz im Unternehmen verdienen musste, wie beide betonen. Die 31-jährige studierte Betriebswirtin ist seit dreieinhalb Jahren bei REMSGOLD und setzt neue Impulse.

Beispielsweise für das Projekt „Nützlingsweide“: Unweit des Neubaus wurde ein Lebensraum für Pflanzen und Insekten geschaffen, auf etwa tausend Quadratmetern mit Saatgut aus kontrolliert biologischem Anbau. Passend dazu konnten Bio-Kunden die Sonderedition „Nützlingsweide“ als Spülmittel erwerben, der ein Samentütchen beilag. Über 35.000 Flaschen wurden verkauft. „Verbrauchern ist es wichtig, selbst etwas Gutes für die Natur tun zu können und sich an so einem Projekt aktiv zu beteiligen“, sagt Verena Bund. Über Social Media wurde die Nützlingsweide ein Jahr lang mit Aktionen begleitet.

Unterstützung für den Mittelstand

Die Mitgliedschaft beim RKW Baden-Württemberg besteht seit Juli 1973 – lange bevor Rudolf Bund REMSGOLD übernahm – und wird wertgeschätzt: „Ich halte das RKW BW für sehr wichtig, gerade für den Mittelstand“, betont Rudolf Bund.

Der Mittelstand wird zwar viel gelobt, aber im Alltag oft vernachlässigt, sowohl von der Politik als auch von vielen Verbänden und Institutionen. Die Anforderungen sind in vielen Dingen dieselben wie bei größeren Unternehmen. Diese Komplexität in kleineren Unternehmen zu bewältigen ist teilweise herausfordernd.“

Gerade in solchen Konstellationen findet er es hilfreich, dass das RKW durch Beratungsleistungen unterstützt und Schulungen in spezialisierten Themenfeldern anbietet. Oder sich ums Thema Nachfolge kümmert, das auch REMSGOLD einige Jahre lang beschäftigt hat. „Bei Bedarf können wir das RKW immer in Anspruch nehmen.“

 

Weitere Informationen:

  • REMSGOLD Chemie GmbH & Co.KG
  • 73650 Winterbach
  • www.remsgold.de
  • RKW BW-Berater: Ralph Sieger

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