Zugang zu Innovationen, Austausch auf Augenhöhe, Aufbau von langfristigen Partnerschaften: Das RKW BW bringt künftig Start-ups mit mittelständischen Unternehmen zusammen – und nimmt dabei die Rolle des Koordinators, Kommunikators und Richtungsweisers ein.
45 Prozent der Start-ups sind nach einer Kooperation mit großen Konzernen unzufrieden. Dieser Fakt wird durch ein zunehmendes Interesse an Partnerschaften mit Mittelständlern aus der Region verstärkt. Auch 70 Prozent der KMU könnten sich eine zukünftige Zusammenarbeit mit einem Start-up vorstellen. Damit die Vorteile von Kooperationen zwischen Start-ups und Mittelständlern die möglichen Nachteile überwiegen, müssen bei der Gestaltung einige Herausforderungen gemeistert werden. Während gerade die Unterschiede der Unternehmensmerkmale und vor allem auch in der Unternehmenskultur den speziellen Anreiz einer solchen Zusammenarbeit ausmachen, sind gleichzeitig die meisten Konflikte darauf zurückzuführen.
Klare Kommunikation von Vorstellungen und Erwartungen
Nachdem die größte Hürde, das Finden und Matchen von geeigneten Kooperationspartnern, überwunden ist, fangen die Herausforderungen erst an. Neben dem oft fehlenden Vertrauen, schaffen es die beiden Parteien aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausgangspositionen und Perspektiven oft nicht, ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Kooperation klar zu kommunizieren. Zudem fehlen häufig feste Ansprechpartner auf Seiten der KMU, was zu einer unstrukturierten Koordinierung führt und das Bilden einer Vertrauensbasis erschwert. So bemängeln Start-ups, dass potenzielle Kooperationspartner häufig nicht ausreichend verstehen, was sie an innovativer Technologie und neuen Produkten oder Dienstleistungen in eine Partnerschaft einbringen können. Umgekehrt kritisieren etablierte Unternehmen, dass Start-ups es teils nicht schaffen, den Mehrwert ihrer technischen Innovationen, Produkte oder Dienstleistungen für den Kooperationspartner und seine Kunden zu verdeutlichen (Bannerjee et al. 2016).
Ein gemeinsames Verständnis entwickeln
Aus diesen und weiteren Gründen ist es wichtig, beide Parteien aneinander heranzuführen und eine Brücke zu bauen, damit beide auf einem gegenseitigen Verständnis-Level sind. Nach Abschluss eines Erwartungsmanagements und einer zielführenden Kommunikation, bei der beide Partner verstehen, wie ein Win-Win aussehen kann, muss eine Bedarfsidentifikation folgen. Diese Schlüsselaufgaben sind in der Praxis oft nicht leicht umzusetzen, da man sich in den Partner hineinversetzen muss, um seine Stärken, Potenziale und Unternehmenskultur kennen zu lernen. Das kann zu zeitlichen Verzögerungen von Kooperationen führen und sie sogar scheitern lassen.
Das RKW BW baut Brücken für langfristige Kooperationen
Welche Lösungsansätze bestehen also, um Kooperationen langfristiges Überleben zu sichern? Eine kooperationsoffene Grundhaltung sowie gegenseitiges Vertrauen und eine Win-Win-Strategie gehören zu den Grundvoraussetzungen für beide Seiten. Fehler müssen erlaubt sein, und transparente Kommunikation ist während aller Kooperationsphasen essenziell. Damit in Zukunft mehr Partnerschaften zwischen Start-ups und Mittelständlern entstehen können, spielen insbesondere Intermediäre eine wichtige Rolle. Um die Zusammenarbeit von regionalen KMU und Start-ups erfolgreich zu gestalten, benötigt es also einen „Brückenbauer“, der die Kooperationspartner kennt und deren Stärken und Erwartungshaltung versteht und übersetzen kann: Einen Koordinator, der gleichzeitig als Kommunikator und Richtungsweiser fungiert. Diese Rolle übernimmt das RKW BW im Rahmen unseres Projektes „Start-up meets Mittelstand“.
Start-up meets Mittelstand - Austausch auf Augenhöhe
Mit dem Projekt verfolgen wir das übergeordnete Ziel, den Zugang zu Innovation und einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Wir moderieren und begleiten Sie bei Kooperationen und bauen mit Ihnen zusammen die Brücke für eine langfristige, erfolgreiche Partnerschaft.
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