Zwischen Lean Management und Nachhaltigkeit gibt es viele Synergien
Lean Management und Nachhaltigkeit haben deutliche Ähnlichkeiten in Bezug auf ihre Ziele und Ansätze. Beide Ansätze zielen darauf ab, die Effizienz und die Wirksamkeit von Prozessen und Systemen zu verbessern, sowie Verschwendung zu vermeiden. Während Lean Management Verschwendung in Form von Überproduktion, Lagerbeständen und Wartezeiten minimiert, strebt die Nachhaltigkeit die Reduzierung von Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und sozialen Ungleichheiten an.
Außerdem spielt die Einbeziehung der Mitarbeitenden in beiden Konzepten eine große Rolle. Lean Management legt großen Wert darauf, die Mitarbeitenden in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzubeziehen und ihre Ideen zur Optimierung der Abläufe zu nutzen. Gleichzeitig fördert die Nachhaltigkeit das Bewusstsein und die Beteiligung der Mitarbeitenden an umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Praktiken. Durch die Verbindung beider Ansätze können Unternehmen eine nachhaltige Unternehmenskultur schaffen, in der sich die Mitarbeitenden aktiv für umweltfreundliches Handeln einsetzen.
Hinzu kommt die Einbindung der Lieferkette. Lean Management umfasst nicht nur die internen Prozesse eines Unternehmens, sondern betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette. Unternehmen, die Lean-Prinzipien auf ihre Lieferanten und Partner ausweiten, können sicherstellen, dass auch in der gesamten Lieferkette effizient und nachhaltig gearbeitet wird. Dies kann dazu beitragen, Umweltauswirkungen und soziale Probleme entlang der Lieferkette zu reduzieren und eine verantwortungsbewusste Beschaffung zu fördern.
Die Kombination beider Ansätze bringt viele Chancen mit sich
Die Kombination von Lean Management und Nachhaltigkeit bietet somit eine leistungsstarke Möglichkeit, Unternehmen effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Unternehmen, die beide Konzepte integrieren, können nicht nur ihre Prozesse optimieren und Kosten reduzieren, sondern auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft erzielen. Dies führt zu einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und einem positiven Image bei Kunden, Mitarbeitenden und anderen Stakeholdern.
Sind Unternehmen die „lean“ sind automatisch „grüner“?
Unterschiedliche Studien zeigen, dass Unternehmen mit integriertem Lean-Management-System im Durchschnitt „grüner“ sind als Unternehmen, die kein Lean Management implementiert haben. Sie profitieren von einer guten Ausgangsbasis, um auch Nachhaltigkeitsaspekte systematischim Unternehmen zu verankern. Anknüpfungspunkte gibt es viele. So lassen sich zumBeispiel gezielt Umweltkennzahlen in bereits bestehende Performance-Management- oderShopfloor-Management-Systeme integrieren. Die Integration trägt dann dazu bei, dass auch in Bezug auf Nachhaltigkeit eine kontinuierliche und zielgerichtete Verbesserung angestoßen wird.
Erfolgreiche Unternehmen beschränken die Umsetzung von Lean Management nicht nur auf die eigenen Fabriken, sondern erweitern den Fokus auf die gesamte Lieferkette. Unternehmen, die bereits ein fortgeschrittenes Lieferantenmanagement haben und ihr Produktionssystem über die Werksgrenzen hinaus vorantreiben, haben eine gute Ausgangsbasis, um auch neue Green-Aspekte (sowohl ökologisch als auch sozial) in die Wertschöpfungskette zu integrieren.
Änderung der Perspektive: Einfluss der Integration von Nachhaltigkeit auf bestehende Lean- Management-Ansätze im Unternehmen
Aus der anderen Perspektive betrachtet, führt auch die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit zu einer Weiterentwicklung der eigenen Lean-Management-Ansätze. Ressourceneffizienzziele sind daher ein guter Ausgangspunkt, um Prozessabläufe und Verfahrensweisen aus einem anderen Blickwinkel heraus zu untersuchen. Oft zeigt sich dabei, dass der „Blick durch die grüne Brille“ einen neuen Zugang bietet, um Potenziale offen zu legen, die vorher durch die klassische Lean-Betrachtungsweise im Verborgenen geblieben wären. Ein konkretes Beispiel ist die Analyse von Verpackungsmethoden und -prozessen. Die Vermeidung von umweltbelastenden oder unnötigen Materialien führt nicht selten dazu, dass alternative Lösungen gefunden werden, die mit weniger Verpackungsmaterial auskommen und im Gegenzug auch „Handlings“- und „Pickingzeiten“ reduzieren können. Green kann somit auch in Bezug auf die Prozessverbesserung ein Innovationstreiber mit positiven Auswirkungen auf vielen Ebenen sein.
Vor allem in Unternehmen, bei denen Lean noch nicht zur Unternehmenskultur gehört und somit auch nicht von den Mitarbeitenden und Führungskräften „gelebt“ wird, oder vergangene Implementierungsversuche fehlgeschlagen bzw. nicht umgesetzt sind, kann Green ein zusätzlicher Motivator für die Mitarbeitenden sein, um Prozesse zu optimieren.
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